Nach seinem Aus als Trainer des VfL Bochum hat sich Thomas Reis zu Wort gemeldet. Der 48-Jährige, der am Dienstag nach drei Jahren im Amt vom Verein freigestellt wurde, äußerte sich in einem offenen Brief im Kicker.
"Eine fantastische Reise seit 2019 geht für mich heute zu Ende", wird Reis zitiert. Er bedankte sich bei Sebastian Schindzielorz, bis vor zwei Wochen als Sport-Geschäftsführer der Bochumer tätig, seiner Mannschaft, den Mitarbeitern und den Fans.
An die Anhänger des VfL gerichtet schreibt Reis: "Für mich persönlich ist es nicht selbstverständlich, nach sechs Niederlagen noch das Vertrauen von Euch zu erhalten und das macht mich unheimlich stolz. Gerne hätte ich weiterhin mit meiner Mannschaft am Turnaround gearbeitet und ich bin überzeugt, dass wir das mit eurer Hilfe auch sicher geschafft hätten."
Die Verantwortlichen um den neuen Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian sahen das anders. Nach dem schwächsten Start der Bundesliga-Geschichte (sechs Niederlagen aus sechs Spielen) trauten sie ihm die Wende nicht mehr zu. Zunächst wird Reis durch U19-Trainer Heiko Butscher ersetzt. Ausschlaggebend für die Entscheidung seien in erster Linie sportliche Gründe gewesen, betonte Fabian.
Dass Reis und der Revierklub bereits nach sechs Spieltagen getrennte Wege gehen würden, das hatte vor dem Beginn der Saison wohl kaum ein Außenstehender für möglich gehalten. In seiner Amtszeit stabilisierte der Coach den VfL im ersten Jahr. Dann führt er Bochum in die Bundesliga und in der dritten Saison schließlich zum Klassenerhalt. Im Fußball sei nichts für ewig, so Reis, "daher heißt es nun für mich, das Kapitel als Trainer beim VfL zu schließen, aber die Liebe zum Verein bleibt für immer. Danke Euch."